Naturschutz im Wildnisgebiet Lieberose

Bis ca. 1992 hat die militärische Nutzung das Gebiet intensiv geprägt. Gleichzeitig blieben die Flächen jahrzehntelang nahezu unberührt von Verkehrswegen, Besiedlung und konventioneller Landwirtschaft.
Die Wildnisstiftung hat die Chance ergriffen und diese Flächen nach Abzug des Militärs dauerhaft der Natur gewidmet.
Hier entsteht etwas, das in Deutschland nur an sehr wenigen Orten dieser Größe zu finden ist: Auf dem größten Teil der Fläche darf die Natur ihren eigenen Kräften folgen – ein Wildnisgebiet entwickelt sich. Dieser spannende Prozess bringt dynamische Wandlungen mit sich. Tierarten, die heute im Gebiet leben, können sich in ihrem Bestand verringern. Andere, lange ausgestorbene Arten wie der Wolf, kehren hierher zurück oder ganz neue Arten siedeln sich an. Mit ihrem Projekt Ökologischer Korridor Südbrandenburg setzt sich die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg dafür ein, dass Barrieren für wandernde Tierarten überwunden werden und verbindet die Lieberoser Flächen mit weiteren wertvollen Wald- und Feuchtgebieten in Brandenburg.
Die Stiftungsflächen sind als Naturschutzgebiet (Lieberoser Endmoräne), FFH-und SPA-Gebiet ausgewiesen. In der nahen Umgebung befinden sich weitere Naturschutz-, FFH- und SPA-Gebiete sowie der Naturpark Schlaubetal.
Um das Wildnisgebiet von Eingriffen möglichst frei zu halten und Wirkungen nach außen abzupuffern, setzt die Stiftung abgestimmte Waldbrandschutz- und Jagdkonzepte auf ihren Flächen um. Im Rahmen des Waldbrandschutzkonzeptes legte die Stiftung einen knapp 6 Kilometer langen und bis zu 50 Meter breiten Waldbrandschutzstreifen an. Der Waldbrandschutzstreifen gehört zur dauerhaften Pflegezone, die mit 2,5 Prozent einen vergleichsweise kleinen Teil der Fläche einnimmt. Eine Bejagung findet zeitlich und räumlich eingeschränkt, nach Maßgabe der Störungsarmut und Effizienz, zur Schadensvermeidung auf den umliegenden Flächen statt.
Um die natürliche Entwicklung in den z.T. monotonen Kiefernbeständen zu beschleunigen, wurden in einer Entwicklungszone bis 2016 abschnittsweise Initialmaßnahmen mit Auflichtung und Förderung von Naturverjüngung durchgeführt. Eingriffe außerhalb der Pflegezone finden nur noch punktuell in Ausnahmefällen z.B. zum Schutz von Mooren statt. Bereits heute finden auf 65 Prozent der Fläche keine Eingriffe in die Natur mehr statt.